21.05.2019 – 11:27
Polizei Mettmann
Mettmann (ots)
Aktuell warnt die Polizei kreisweit vor den üblen Machenschaften von Telefonbetrügern, die es bei ihren kriminellen Anrufen immer wieder ganz gezielt auf ältere Mitbürger abgesehen haben. Gestern Abend, am 20.05.2019, wurde eine 81-jährige Seniorin in Ratingen Opfer des sogenannten Enkeltricks. Zunächst erhielt die Rentnerin am Montagnachmittag, gegen 14:45 Uhr, einen Anruf ihres angeblichen Enkels, der ihr im Telefonat von einem anstehenden Autokauf berichtete. Der vermeintliche Enkel gaukelte der Seniorin glaubhaft vor, hierfür dringend und sofort Geld zu benötigen, ansonsten würde das lukrative Geschäft verfallen und ihm erhebliche Verluste entstehen. In der Überzeugung, ihren Enkel bei seinem Autokauf schnell und unverzüglich unterstützen zu müssen, begab sich die Rentnerin daraufhin zu ihrer Hausbank, um dort ihre gesamten Ersparnisse abzuheben. Gegen 18:00 Uhr übergab sie an der Gerhardstraße/ Ecke Schützenstraße an einen vom „falschen Enkel“ angekündigten Boten mehrere tausend Euro und ihren Goldschmuck. Anschließend verschwand der Bote zu Fuß in unbekannte Richtung. Erst zwei Stunden nach der Tat fiel der Betrug auf und die Polizei wurde informiert. Der Bote konnte wie folgt beschrieben werden:
– asiatisches Aussehen – sprach Hochdeutsch ohne erkennbaren Akzent – ca. 170 cm groß mit korpulenter Statur – trug eine Brille mit dunkelbraunem Gestell – hatte schwarze Haare mit gegeltem Mittelscheitel Sachdienliche Hinweise dazu nimmt die Polizei in Ratingen, Telefon 02102/ 9981-6210 jederzeit entgegen.
Aus aktuellem Grund warnt die Polizei deshalb erneut und
eindringlich vor dem kreis- und landesweit verstärkten Auftreten von
Telefonbetrügern, die es bei ihren Anrufen ganz besonders auf
Senioren und deren Ersparnisse oder sonstigen Wertgegenstände
abgesehen haben. Hierbei benutzen die kriminellen Anrufer variierende
Legenden und Maschen für ihre Betrugshandlungen. Mal melden sie sich
am Telefon als vermeintliche Familienangehörige, Freunde oder
Bekannte der Angerufenen und täuschen analog zum sogenannten
„Enkeltrick“ eine akute, meist finanzielle Notlage vor, aus denen die
Angerufenen durch Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen
möglichst schnell heraushelfen sollen. Mit anderer Masche melden sich
in der Vergangenheit immer öfter auch angebliche Polizisten am
Telefon von Senioren. Diese Trickbetrüger geben sich bei ihren
Anrufen als polizeiliche Ermittler aus, die angeblich vor geplanten
und unmittelbar bevorstehenden Straftaten von Einbrechern und Räubern
warnen. Dabei nutzen sie ihre angeblich aktuellen „Warnungen vor
Dieben und Betrügern im persönlichen Umfeld der Senioren“, um die
Angerufenen zu verunsichern und zu erschrecken, damit diese nach
geschickter Gesprächsführung schließlich bereit sind, ihre
Ersparnisse und Wertgegenstände in die vermeintlich „sichere
Verwahrung“ der in der Regel freundlich, oft aber auch sehr
bestimmend und einschüchternd wirkenden Anrufer zu übergeben. In
allen Fällen haben es die betrügerischen Anrufer gezielt auf die
Finanzen und Wertgegenstände der Angerufenen abgesehen. Sobald sich
Angerufene zur Hilfe für den „notleidenden Angehörigen“ bereit
erklären oder auf die versprochene „Vermögenssicherung“ des falschen
Polizisten eingehen, wird ein Bote angekündigt, der sich nur wenig
später persönlich meldet, dabei oft mit einem am Telefon zuvor
vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld oder andere Werte der
betrogenen Opfer abholt. Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde
Mettmann kreisweit erneut folgende Hinweise und Tipps zum Schutz vor
Telefonbetrug: Seien Sie am Telefon aufmerksam – lassen Sie sich
nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie
einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist
keinesfalls unhöflich! Auflegen sollten Sie, wenn: – Sie nicht
sicher sind, wer anruft. Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte oder Amtsträger ausgeben, die Sie nicht zweifelsfrei als solche erkennen.
– Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen Verhältnissen fragt, z.B. ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben.
Geben Sie keine Details dazu preis. Stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur der „richtige Anrufer“ beantworten kann.
– Sie der Anrufer auffordert, Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände herauszugeben, bzw. Geld zu überweisen, insbesondere ins Ausland.
Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n), Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal. Weder die Polizei, noch andere Amtsträger, rufen Bürgerinnen und Bürger an oder stehen unangemeldet vor Haus- und Wohnungstüren, um über persönliche Geld- und Vermögensverhältnisse zu sprechen oder sogar Wertgegenstände oder Bargeld in Verwahrung zu nehmen.
– Der Anrufer Sie dazu auffordert, zu Fremden Kontakt aufzunehmen, z.B. zu einem Boten, der Ihr Geld und Ihre Wertsachen mitnehmen soll. Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.
– Sie der Anrufer unter Druck setzt. Informieren Sie sofort die „richtige“ Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat – wählen Sie eigenhändig die Notrufnummer 110.
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