Essen

POL-E: Essen: „YouTube“- Aufnahmen führten zu Großeinsatz der Polizei- „Bewaffnete und maskierte Räuber“ folgten glücklicherweise sofort den polizeilichen Befehlen

17.04.2019 – 14:01

Polizei Essen

Essen (ots)

45144 E.- Frohnhausen: „Maskierte und bewaffnete Männer überfallen
gerade den Kiosk an der Frohnhauser Straße 359! Die Räuber sind noch
im Laden!“ So oder ähnlich lauteten die Alarmierungen aufgeregter
Bürger an den Notrufleitungen der Polizei am gestrigen
Dienstagnachmittag (16. April, gegen 16:20 Uhr). Zwei Beamtinnen der
Polizeiinspektion Rüttenscheid waren unmittelbar zur Stelle,
zahlreiche andere Einsatzfahrzeuge brachen auf Weisung der Leitstelle
sofort ihre Einsätze ab und fuhren mit Blaulicht und Martinshorn zum
Überfallort. Knapp ein Dutzend Polizeifahrzeuge standen kurz darauf
im Umfeld des Kiosk und sicherten den Bereich. Etliche Straßenbahnen,
Autos und Fußgänger konnten aus Sicherheitsgründen den Bereich nicht
mehr passieren.

Mit dem Eintreffen der beiden Polizistinnen stürmten zwei maskierte
Personen aus dem Kiosk, in den Händen eine Schusswaffe. Rückblickend
darf man es als sehr glücklich bezeichnen, dass die beiden
mutmaßlichen Räuber sofort den Befehlen der Beamtinnen folgten, die
ihnen plötzlich gegenüberstanden und ihre Dienstwaffen auf sie
gerichtet hatten. Weitere Polizisten sicherten mit gezogenen Waffen
das Vorgehen ihrer Kolleginnen. Die beiden Räuber (16 und 17 Jahre)
und somit noch Jugendliche, ließen sofort die Waffe los und mussten
sich mit dem Gesicht auf den Boden legen. Zeitgleich riefen sie
aufgeregt: „Das ist nur ein Videodreh! Das ist nur Spaß!“

Gar nicht spaßig reagierten die Einsatzkräfte, die unter
Waffenandrohung die weiteren Personen aufforderten, den Kiosk zu
verlassen. Die Männer (36, 15, 21, 29 und 48) wurden ebenfalls
festgesetzt. Zwei der Beteiligten (29,36) zeigten keinerlei
Verständnis für die polizeilichen Maßnahmen und verhielten sich
verbal aggressiv gegenüber den Einsatzkräften. Noch vor Ort konnte
polizeilich ermittelt werden, dass der 29-Jährige sich als
sogenannter „Youtuber“ bezeichnet, der seinen „Followern“ Filme
andient.

Professionelle Filmemacher, die Videosequenzen oder andere
öffentliche Aufführungen planen, ersuchten die Behörden bislang
regelmäßig um Erlaubnisse und wiesen auf mögliche problematische
Situationen hin, die in der Öffentlichkeit falsch verstanden werden
könnten.

Nachdem die Polizisten sichergestellt hatten, dass es sich nicht um
einen bewaffneten Überfall handelt, sondern nur um „Youtube“-
Aufnahmen, konnten die übrigen Polizisten wieder ihre ursprünglichen
Einsätze wahrnehmen. Die mutmaßliche Softairwaffe, die Maskierungen
und die Kamera stellten die Beamtinnen sicher und fertigten später
eine Anzeige gegen die Schauspieler, die Helfer, den Kioskbetreiber
und den „Youtuber“. Bis zum Ende der Maßnahmen schienen einige der
Erwachsenen nicht verstanden zu haben, in welch große Gefahr sie die
beiden jugendlichen Protagonisten gebracht haben. /Peke

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