Essen (ots)
Eine Beziehung zwischen einer 28-jährigen Frau und einem 26-jährigen Mann führte in Essen und Ratingen zu einem Streit zwischen zwei Familien, der mutmaßlich zur Begehung mehrerer Straftaten führte.
Zunächst kam es am 5. August zu einem Streit zwischen den beiden Parteien. Hier sollen mehrere Angehörige des Mannes die Familie der Frau in Essen-Borbeck aufgesucht und beleidigt haben.
Als sich das Paar, möglicherweise um dem Streit zu entfliehen, in einem Hotel in Ratingen niederließ, verlagerte sich der Konflikt ebenfalls nach Ratingen.
Während eines Moscheeaufenthaltes des 26-Jährigen am 7. August, sollen sechs seiner Brüder (39, deutsch-libanesisch / 32, deutsch-libanesisch / 42, deutsch / 42, deutsch-libanesisch / 25, libanesisch / 34, deutsch-libanesisch) vor Ort erschienen sein und die in einem Fahrzeug wartende 28-Jährige geschlagen, bespuckt und beleidigt haben. Hierbei soll auch ihr Mobiltelefon von einem der Brüder entwendet worden sein.
Nachdem man von der Frau abgelassen hatte, setzte sich ein Bruder in das Fahrzeug und verbrachte sie gegen ihren Willen zurück nach Essen. Hier soll die Mutter ihres Partners (59 Jahre, deutsch-libanesisch) sie genötigt haben, eine derzeit unbekannte Tablette einzunehmen. Hintergrund sei die Sorge um eine mögliche Schwangerschaft. Danach sei die 28-Jährige an der Wohnanschrift ihrer eigenen Familie abgesetzt worden.
Noch in der Nacht auf den 8. August erhielt die Polizei Essen Kenntnis von den Geschehnissen. Während der Sachverhaltsaufnahme erschienen weitere Angehörige der Frau am Einsatzort. Aufgrund einer aggressiven Stimmung und der Androhung von Straftaten einzelner Personen, fuhren weitere Einsatzkräfte, darunter auch Diensthundeführer, zum Einsatzort. Durch die starke Polizeipräsenz konnte die Situation vor Ort beruhigt werden.
Rettungskräfte behandelten die 28-Jährige vor Ort.
Die bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf ansässige ZeOS NRW erwirkte sieben Durchsuchungsbeschlüsse (6x Essen, 1x Gladbeck) gegen die Brüder und die Mutter des 26-Jährigen beim Amtsgericht Düsseldorf.
Die Durchsuchungsbeschlüsse wurden heute Morgen unter Führung von Ermittlern der BAO Aktionsplan Clan umgesetzt. Hierbei stellten die Ermittler mehrere Mobiltelefone sicher.
Mehrere Tatverdächtige wurden zum Zwecke einer erkennungsdienstlichen Behandlung und zur Abgabe einer DNA-Probe ins Polizeipräsidium gebracht.
Die Ermittlungen u.a. wegen gefährlicher Körperverletzung sowie Freiheitsberaubung dauern an. /PaPe
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