03.12.2019 – 12:54
Polizei Dortmund
Dortmund (ots)
Lfd. Nr.: 1410
Sie vermitteln den Eindruck, als wollten sie ihren Opfern nur Gutes. Als wollten sie helfen. Doch in Wahrheit sind ihre Absichten einfach nur verwerflich. Betrüger, die sich am Telefon besonders älteren Menschen gegenüber als Polizeibeamte ausgeben. Immer wieder bringen sie so Menschen um ihre Ersparnisse, um Schmuck und andere Wertgegenstände. Im Falle eines 80-jährigen Dortmunders hatten Betrüger am Montagnachmittag (2. Dezember) Erfolg. Und hinterlassen einen immensen finanziellen Schaden.
Die Geschichte, die der freundliche angebliche Polizeibeamte dem Mann aus dem Dortmunder Süden am Telefon erzählte, ist der echten Polizei leider bereits hinlänglich bekannt. Es habe einen Überfall auf die Bank gegeben, bei der der Mann Kunde ist, hieß es. Ob er ein Schließfach dort besitze? Als der Dortmunder dies bejahte, gab ihm der Anrufer einen vermeintlich gut gemeinten Tipp: Er solle seine Wertsachen aus dem Schließfach abholen. Denn sie könnten durch Fälschungen ersetzt worden sein und müssten durch die Staatsanwaltschaft geprüft werden.
In Sorge handelte der 80-Jährige wie ihm aufgetragen. Und übergab noch am selben Tag Wertsachen und Bargeld mit einem Wert von circa 80.000 Euro an einen weiteren vermeintlichen Polizisten. Als dieser bereits mit den Gegenständen auf dem Weg zur angeblichen Prüfung war, schöpfte der Mann doch Verdacht. Und wendete sich diesmal an die echte Polizei. Die nun einmal mehr in einem vollendeten Betrugsfall ermitteln muss.
Das Aufkommen von betrügerischen Anrufen angeblicher Polizeibeamter ist in Dortmund und Lünen nach wie vor konstant hoch. Glücklicherweise haben auch wiederholte Veröffentlichungen zu dem Thema dazu geführt, dass viele Betroffene sofort Verdacht schöpfen. Und genau richtig handeln: nämlich, indem sie auflegen und anschließend sofort wieder das Telefon in die Hand nehmen. Um die Polizei zu informieren.
Unser Ziel ist es, genau so immer öfter zu verhindern, dass die Betrüger erfolgreich sind. Deswegen finden sich hier noch einmal Tipps der Polizei – mit der Bitte, diese zu verinnerlichen, aber auch an Verwandte und Freunde, gerade älteren Alters, weiterzugeben.
– Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand am Telefon um Geld
bittet – oder auch nach Wertgegenständen in einem
Bankschließfach! Die Polizei wird Sie nicht anrufen und nach
Vermögenswerten oder Kontodaten fragen – geschweige denn, Sie
bitten diese den Beamten auszuhändigen! – Legen Sie einfach sofort den Telefonhörer auf, sobald Ihr
Gesprächspartner – zum Beispiel ein angeblicher Polizist – um
Geld von Ihnen bittet! – Vergessen Sie niemals: Trickdiebe sind erfinderisch, wenn sie an
Ihre Wertgegenstände kommen wollen! Informieren Sie Seniorinnen
und Senioren in Ihrer Familie und sprechen Sie offen über die
Maschen der Betrüger. Berichten Sie von den Geschichten, die die
Betrüger erzählen: Dass die Angerufenen beispielsweise auf einer
Liste stehen, die bei festgenommenen Einbrechern gefunden wurde
zum Beispiel. Und sie nun ihre Wertsachen in die Obhut der
Polizei geben müssten. Oder dass es Unregelmäßigkeiten bei der
Bank der Betroffenen gebe. – Sind Sie sich unsicher, ob „echte“ Polizeibeamte vor Ihnen
stehen oder Sie anrufen, ziehen Sie Nachbarn, Familienangehörige
oder direkt die Polizei (unter 110) hinzu. Ein Anruf bei der
zentralen Vermittlung der Polizei, ob dort zum Beispiel ein
„Herr Weber“ arbeitet, reicht jedoch nicht aus. Fragen Sie über
den Notruf konkret nach einem Einsatz bzw. nach Ermittlungen an
Ihrer Adresse. – Wichtiger Hinweis: Die Polizei wird Sie nie mit der Rufnummer
110 anrufen! – Übergeben Sie Ihr Geld niemals an Ihnen unbekannte Personen! – Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie einen
verdächtigen Anruf erhalten haben – egal, ob Sie den Betrug
erkannt und aufgelegt haben oder schlimmstenfalls sogar Opfer
geworden sind. Und: Erstatten Sie Anzeige! Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Pressestelle
Nina Kupferschmidt
Telefon: 0231-132 1026
Fax: 0231-132 9733
E-Mail: pressestelle.dortmund@polizei.nrw.de
https://dortmund.polizei.nrw/
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