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NRW-Förderung: Neue Wege für Theater und Orchester

Um die künstliche Profilbildung voranzutreiben, unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen kommunale Orchester und Theater. Hierfür wurde das Förderprogramm “Neue Wege” gestartet. Das Ziel ist es, sowohl neue Ideen als auch die Weiterentwicklung und Realisierung der vorhandenen Schwerpunkte voranzutreiben.

Bekanntgegeben wurde die Information zum Programm “Neue Wege” vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Insgesamt stehen bis 2022 ganze 50 Millionen Euro zur Verfügung – bislang waren es dagegen erst 19,5 Millionen Euro. 20 Millionen Euro beziehen sich auf die Basisförderung, die 2018 beginnt und Stück für Stück aufgestockt wird. Dazu kommen weitere zehn Prozent, die über Wettbewerbe vergeben werden.

2018 wurde von Nordrhein-Westfalen bereits eine sogenannte Basisförderung eingeführt. Diese Förderung brachte den Ensembles und Häusern eine Verstärkung der wirtschaftlichen Stabilität. Um sich künstlerisch stärker zu profitieren, dient nun das neue Programm. So die Aussage der Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

In Nordrhein-Westfalen gibt es zum aktuellen Zeitpunkt 15 kommunale Orchester sowie 18 kommunale Theater. Gerade finanziell schwache Kommunen haben (vor allem im Ruhrgebiet) häufig mit erheblichen Einsparungen und gleichzeitig mit einer Verkleinerung des Ensembles zu kämpfen. “Das wird uns für die nächsten Jahre sehr entlasten”, stellt Michael Schmitz-Aufterbeck, Intendanten-Sprecher, fest.

Nachfolgend eine Übersicht, wie ein Teil der Summen verteilt werden:

  • 2,85 Millionen Euro: Köln und Gürzenich
  • 2,2 Millionen Euro: Essen
  • 2 Millionen Euro: Düsseldorf und Duisburg
  • 1,7 Millionen Euro: Bonn und Dortmund
  • 1 Million Euro: Krefeld, Bochum und Mönchengladbach
  • 60.000 Euro: Moers

Natürlich hat die Höhe der Landesmittel viele Debatten ausgelöst, so Pfeiffer-Poensgen. Wie viele Mittel gewährt werden, hängt unter anderem von den jeweils benötigten Personalkosten ab, da diese etwa 90 Prozent des Bühnen-Budgets ausmachen. Auch Budget für eventuelle Neuanschaffungen, für Instrumente und Ausrüstung, Sachbeschädigung von Außenstehenden und weitere Posten wird benötigt.

“Los geht es mit den Instrumenten-Preisen bei etwa 300 bis 500 Euro. Für viele Instrumente eines Orchesters wird allerdings ein vier- oder sogar fünfstelliger Betrag benötigt”, so die Experten von MUSIKLUX. Kommt dazu noch eine traditionelle Handwerkskunst zum Einsatz und handelt es sich um ein eher seltenes Musikinstrument, dann können die Kosten auch durchaus sechsstellig werden. Ein Beispiel sind die Harfen vom Horngacher-Haus im Süden Starnbergs, für die gut 2.000 Teile an nur einer Harfe verbaut werden.

Dennoch fallen die Beträge sehr unterschiedlich aus. Das liegt aber vor allem daran, dass die bisherige Förderung ebenfalls unterschiedlich hoch war. Köln bekommt zwar auf den ersten Blick den größten Zuschuss, liegt im Landesanteil aber nur bei einer Erhöhung von drei auf sieben Prozent. Bei anderen Bühnen liegt die Landesförderung dagegen bei bis zu 18 Prozent. Generell soll der Landesanteil künftig bei etwa sieben bis zehn Prozent liegen.

Dennoch ist das kein wirklich beachtlicher Wert. Der Landesanteil liegt in NRW bei gerade einmal fünf Prozent. Zum Vergleich: In Bayern sind es 25 und in Niedersachsen satte 40 Prozent. In Nordrhein-Westfalen wird die meiste kulturelle Infrastruktur von den Kommunen getragen. Staatliche Orchester oder Bühnen gibt es nicht. Einzig am Düsseldorfer Schauspielhaus ist das Land mit 50 Prozent beteiligt.

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