Kreis Gütersloh

POL-GT: 11-jähriger Radfahrer verletzt – BMW-Fahrer fährt weiter

Gütersloh (ots) – Gütersloh-Friedrichsdorf/Kreis Gütersloh (CK) – Am Freitagabend (21.09., 19.15 Uhr) war ein 11-jähriger Junge mit seinem Fahrrad auf dem linken Gehweg der Paderborner Straße in Richtung Ortsmitte Friedrichsdorf unterwegs.

In Höhe des Feuerwehrwegs kam es zu einem Zusammenstoß mit einem blauen BMW, dessen Fahrer vom Feuerwehrweg auf die Paderborner Straße abbiegen wollte.

Dabei kam der Junge zu Fall und verletzte sich dabei leicht. Der Autofahrer hielt an, stieg aus und erkundigte sich bei dem Kind nach dessen Wohlergehen. Als der 11-Jährige noch unter den Folgen des Unfalls antwortete, dass es ihm gut ginge, setzte der Autofahrer seine Fahrt fort.

Tatsächlich war der Junge jedoch verletzt, sein Fahrrad war beschädigt worden.

Der Junge fuhr anschließend nach Hause und erzählte seinen Eltern von dem Unfall, die Polizei und einen Rettungswagen benachrichtigten. Zwecks ambulanter Behandlung wurde der Junge dann in das Kinderkrankenhaus nach Bielefeld gebracht.

Der Fahrer wird wie folgt beschrieben:

Männlich, ca. 25-30 Jahre alt, blonde kurze Haare, Dreitagebart, schlank, weißes T-Shirt, blaue Arbeitshose mit weißen Flecken.

Die Polizei sucht Zeugen. Wer kann Angaben zu dem Unfall, dem BMW oder dessen Fahrer machen? Hinweise nimmt die Polizei in Gütersloh unter der Telefonnummer 05241 869-0 entgegen.

Aus gegebenen Anlass weist die Polizei Gütersloh darauf hin, dass bei Unfällen mit Kindern immer die Polizei hinzugezogen werden sollte.

Es kann oft ganz schnell gehen: Aus unterschiedlichsten Gründen kommt es zu leichteren Verkehrsunfällen, an denen Kinder beteiligt sind. So laufen manche Kinder unbedarft auf die Straße und werden dann leicht angefahren; manche fahren mit ihrem Fahrrad auf der „falschen“ Straßenseite oder andere kommen mit Wake-Boards ins Straucheln und geraten dann vor ein fahrendes Auto.

In der Regel halten beteiligte Autofahrer an, kümmern sich um das gestürzte Kind und fragen es, ob es verletzt sei. In vielen Fällen und unter Schock verneinen die Kinder dann aber diese Frage.

Oft passiert es, dass die beteiligten Autofahrer ihre Fahrt dann fortsetzen, ohne die Polizei zur Unfallaufnahme hinzuzuziehen – in dem guten Glauben, dass ja glücklicherweise nichts passiert sei.

Allerdings stellt sich die Sachlage oft anders dar, als es auf den ersten Blick scheint:

Nach einem – wenn auch leichten – Verkehrsunfall sind die allermeisten Kinder schlicht überfordert, die Situation und ihren Gesundheitszustand richtig einzuschätzen.

Viele sind sehr erschrocken, verwirrt und verängstigt. Ihre Eltern oder andere Vertrauenspersonen sind nicht bei ihnen, außerdem werden sie von fremden Menschen angesprochen. Zudem sind Kinder unter 14 Jahren keine Feststellungsberechtigten i.S.d. § 142 StGB (Unfallflucht)!

Erst in der Schule oder zu Hause, in der gewohnten und vertrauten Umgebung, stellen sich dann unfallbedingte Schmerzen ein oder werden Beschädigungen am Fahrrad o.ä. festgestellt, die in der akuten Unfallsituation nicht gesehen wurden.

Melden die Eltern der Kinder daraufhin im Nachhinein den Unfall bei der Polizei, könnte es für beteiligte Autofahrer problematisch werden: Für den PKW-Fahrer besteht der Verdacht des unerlaubten Entfernens vom Unfallort und ein entsprechendes Strafverfahren wird eingeleitet.

In den meisten Fällen hatten die Unfall beteiligten Autofahrer gar nicht die Absicht, vom Unfallort zu flüchten – erfüllen durch ihr Verhalten aber den Tatbestand der Verkehrsunfallflucht.

Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort ist kein Kavaliersdelikt und kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden. Die Höhe der Strafe hängt u.a. von dem verursachten Schaden ab, die Strafzumessung liegt jedoch allein beim Gericht. Weiterhin muss mit dem Entzug der Fahrerlaubnis gerechnet werden!!

In Ihrem eigenen Interesse und dem des Kindes und seiner Eltern sollte zu Unfällen, bei denen Kinder beteiligt waren, immer die Polizei hinzu gezogen werden – auch wenn die Kinder beteuern, dass es ihnen gut geht und auf den ersten Blick kein Schaden entstanden ist.

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