Köln

POL-K: 200403-2-K/LEV Wochenrückblick der Polizei Köln nach Inkrafttreten der Corona-Schutz-Verordnung – Betrüger nutzen Situation aus

03.04.2020 – 13:06

Polizei Köln

Köln (ots)

Folgemeldung zu Pressemeldung Ziffer 3 vom 27. März 2020

Mit Blick auf die am 23. März 2020 in Kraft getretene Corona-Schutz-Verordnung wird die Polizei Köln in wöchentlich Abständen – jeweils freitags – eine Übersicht über Einsätze, die Anzahl der Anzeigen sowie über mögliche neue Kriminalitätsphänomene veröffentlichen. Die Informationen beziehen sich ausschließlich auf Maßnahmen der Polizei Köln.

Resümee der zweiten Woche: Die Streifenteams schritten seit letzten Freitag (27. März) über 200 Mal (davon rund 35 Mal in Leverkusen) im Zusammenhang mit den Corona-Schutzmaßnahmen ein. Weiterhin ist es zumeist so, dass aufklärende Gespräche, der Hinweis auf die geltenden Verbote und Platzverweise ausreichen. Bislang fertigten die Polizisten 252 Anzeigen (davon 35 in Leverkusen) wegen Verstößen gegen die Verordnung.

Hinweis: Die im Vergleich zu den Einsätzen höhere Zahl von Anzeigen ergibt sich zum Beispiel daraus, dass ein Treffen von fünf Personen zwar nur ein Polizeieinsatz ist, daraus aber fünf einzelne Anzeigen wegen Verstößen gegen die Verordnung erwachsen – gegen jede Person eine.

+++ Betrüger täuschen am Telefon Corona-Erkrankung vor +++

Am Mittwochnachmittag versuchten angeblich schwer erkrankte Anrufer Senioren in Leverkusen um immense Geldsummen zu bringen: Gegen 14.30 Uhr klingelte das Telefon einer 75-Jährigen im Stadtteil Hitdorf: Ein sehr stark hustender Mann war dran. Die Dame vermutete ihren Sohn und fragte: „Anton, bist Du es?“ (Name geändert) Der Betrüger bejahte dies und sagte er brauche dringend 40 000 Euro für die Behandlung seiner schweren Corona-Krankheit.

Glücklicherweise hielten aufmerksame Mitarbeiter ihrer Bankfiliale die Leverkusenerin davon ab, die Summe abzuheben.

Knapp zwei Stunden später rief ein Betrüger einen 82-Jährigen in Opladen an und bat nachdem er sich als Bruder des Seniors ausgegeben hatte, um 100 000 Euro. Er sei an Corona erkrankt und habe nur noch acht Tage zu leben und brauche dringend eine Spritze gegen die schwere Krankheit.

Nachdem das Telefonat mutmaßlich aus technischen Gründen unterbrochen wurde, enttarnte der 82-Jährige durch einen Anruf bei seinem tatsächlichen Bruder die skrupellose Lüge – sein Bruder war kerngesund und hatte nicht angerufen.

Die Polizei Köln warnt vor diesen Betrügern und stellt klar: Eine teuer zu bezahlende, besondere Behandlungsmethode für Corona-Erkrankte existiert nicht!

Weitere Informationen dieser Thematik finden sich auf der Internetseite der Polizei NRW

https://polizei.nrw/betrug-mit-dem-corona-virus

und auf der Facebook-Seite des Landeskriminalamtes:

https://www.facebook.com/polizei.nrw.lka/

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/hier-und-heute/video-betrugsmaschen-in-zeiten-von-corona-100.html

+++ Polizisten werden zum Teil beschimpft und beleidigt +++

Köln-Mülheim, 31. März 2020, gegen 18.30 Uhr Nach einem Platzverweis für mehrere Frauen und Männer auf dem Wiener Platz schrie eine 49-Jährige die Beamten an: „Fick Dich…!“ und weigerte sich den Platz zu verlassen – Polizeigewahrsam.

Köln-Sülz, 2. April 2020, gegen 23 Uhr Anwohner rufen die Polizei zur Berrenrather Straße, da mehrere junge Männer auf einer Parkbank sitzend Alkohol trinken. Nach einem wegen der Corona-Schutz-Verordnung ausgesprochenen Platzverweis bäumte sich einer der Männer (20) aggressiv auf und ging mit vorgeneigtem Kopf auf das Streifenteam los – Handschellen, Polizeigewahrsam.

+++ Vereinzelte Einsätzen in Drogerie- und Supermärkten +++

Vereinzelt werden Polizeibeamte wegen Streitigkeiten zu Drogerie-, Discount- und Super-Märkten gerufen. Meistens reicht ein Gespräch aus, um die Beteiligten wieder zu beruhigen. In wenigen Fällen müssen die Polizistinnen und Polizisten durchgreifen. Neben dem bereits am Dienstag (31. März) berichteten Fall des uneinsichtigen Drogeriemarkt-Kunden, der sich im Polizeigewahrsam wieder fand (Ziffer 5 der Pressemeldungen vom 31. März), folgen hier weitere Beispiele für ähnliche Einsätze:

Am vergangenen Freitag (27. März) wählten Mitarbeiter eines Drogeriemarktes im Stadtteil Neubrück den Notruf, da sich etwa 50 Personen vor dem Markt auf „An Sankt Adelheid“ drängelten. Der Markt musste mit Hilfe von Lautsprecherdurchsagen durch die Polizisten wegen Überfüllung geschlossen werden.

Am selben Morgen nahm ein Streifenteam eine Strafanzeige wegen einer Körperverletzung in einem Discount-Markt in Wahnheide auf: Ein Kunde gab an Security-Mitarbeiter hätten ihn geschlagen, weil er zwei Pakete Toilettenpapier kaufen wollte. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Bei einem anderen Einsatz in der Innenstadt gab ein Supermarkt-Kunde zu Protokoll, er sei brutal rausgeschmissen worden, weil er zu viel Milch kaufen wollte und zeigte Mitarbeiter des Geschäfts an.

Wichtiger Hinweis zu den dargestellten Zahlen der Anzeigen und Einsätze:

Die in diesem Rückblick dargestellten Zahlen können sich noch verändern. Es handelt sich um vorläufige Zahlen aus dem Vorgangsbearbeitungssystem der Polizei. Die Erfassungsmodalitäten zu diesem neuen Phänomen werden laufend optimiert. Anzeigen und Einsätze müssen teilweise nachträglich auf Bezüge zur Pandemie überprüft und nachgetragen oder entsprechend aus der Zählung gestrichen werden.

Die Auflistungen stehen unter dem Vorbehalt, dass noch weitere Anzeigen bei der Polizei Köln eingehen können, beziehungsweise dass Delikte im Zuge der Ermittlungen anders eingeordnet werden müssen. Eine abschließende Bewertung ist erst zu einem späteren Zeitpunkt und nach weiteren Ermittlungen möglich. (as)

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