Gütersloh

POL-GT: Kreispolizeibehörde Gütersloh mit drei innovativen Projekten auf dem 22. Deutschen Präventionstag in Hannover vertreten

Gütersloh (ots) – Kreis Gütersloh – Am 19. und 20. Juni findet in Hannover der 22. Deutsche Präventionstag statt. Die Schirmherrschaft hat Ministerpräsident Stephan Weil übernommen.

Der Deutsche Präventionstag ist der größte europäische Kongress speziell für das Arbeitsgebiet der Kriminalprävention sowie angrenzender Präventionsbereiche. Es werden mehrere tausend Gäste, haupt- oder ehrenamtlich tätige Verantwortungsträger aus Praxis, Forschung und Politik erwartet.

Eine große Anzahl der angebotenen Vorträge und Veranstaltungen widmet sich dem diesjährigen Schwerpunktthema „Prävention & Integration“. Wie kann Integration gelingen? Welchen Beitrag kann Prävention (tatsächlich) leisten?

Das Kriminalkommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz (KK KP/O) der Kreispolizeibehörde Gütersloh betreut dort zusammen mit seinen Projektpartnern Deutsches Rotes Kreuz (Kreisverband Gütersloh), Schweizerisches Institut für Gewalteinschätzung und Gedächtnistrainer Manfred Nöger (Bundesverband für Gedächtnistraining e.V.) zwei Infostände.

An Stand 2060 informiert Kriminaloberkommissar Marco Hein gemeinsam mit Manfred Nöger (Gedächtnistrainer im BvGT e.V.) und Torsten Fischer (Fachberater der offenen Ehrenamts- und Seniorenarbeit im DRK Kreisverband Gütersloh) über das gemeinsame Projekt „MERKwürdig! Gedächtnistraining zur Kriminalprävention im Kreis Gütersloh“. In diesem Projekt wurden kriminalpräventive Inhalte erstmalig mit dem Gedächtnistraining verknüpft. Es wurde eine Manual erstellt, das die Kreispolizeibehörde Gütersloh interessierten Gedächtnistrainern kostenlos zur Verfügung stellt. Darüber hinaus wird bei Bundesverband für Gedächtnistraining e.V. in Kürze eine bundesweite Fortbildung zu diesem Thema angeboten. Ebenfalls an diesem Stand wird der diebstahlshemmende Gütersloher Fahrrad- und Rollatorkorbdeckel (Gütersloher RKD) vorgestellt, den der Kriminologe und Polizeiwissenschaftler Marco Hein erfunden hat. In dem Projekt „Klappe zu – Tasche sicher“ gelang es mit Hilfe der Anti-Rost-Initiative Gütersloh e.V., die als Ratgeber fungierte, einen Hersteller für die ersten Prototypen zu finden, ehe der Verein WEISSER RING e.V. als Kooperationspartner gewonnen werden konnte. Dieser unterstützte das Projekt sowohl in materieller Hinsicht aber auch in Person von Ulrich Deppe und Norbert Legewie entscheidend. Diesen gelang es den Wertkreis Gütersloh als Hersteller und das Sanitätshaus Mitschke als bundesweiten Vertriebspartner (www.mitschke24.de) zu finden. Der Gütersloher RKD schütz somit nun bundesweit vor (Taschen-) Dieben.

An Stand 2061 informiert Kriminalhauptkommissar Torsten Lindahl über das Projekt „Prävention beginnt bei Gelb“. Bei diesem Projekt zur Früherkennung islamistischer Radikalisierung kooperiert er mit dem schweizerischen Institut für Gewalteinschätzung (SifG). Das SifG wird in Hannover durch Dr. Daniele Lenzo, Leiter Fachstelle für Gewaltprävention und Intervention der Stadt Zürich und Dr. Lothar Janssen, Präsident des SIFG, vertreten. Zielgruppe dieses Projekts ist der Personenkreis, der mit Menschen arbeitet, die für Propaganda der radikalen Islamisten/Salafisten empfänglich sein könnten. Dieser Personenkreis soll für Radikalisierungsgefahren sensibilisiert werden. Torsten Lindahl bietet sich ihnen als Ansprechpartner an, wenn sie bei einer Person aus ihrem Umfeld Beobachtungen machen, die auf eine Radikalisierung hindeuten könnten. Das SifG hat mit dem Radicalisation Profiling (RA-PROF) eine strukturierte Methode (wissenschaftlicher Fragenbogen) entwickelt, um mögliche Radikalisierungstendenzen frühzeitig zu erkennen. RA-PROF erlaubt es, aufgrund einer raschen Auswertung in den Farben Rot (dringender Handlungsbedarf), gelb (weiteres Nachfragen) oder Grün (zurzeit kein dringender Handlungsbedarf), ein weiteres Vorgehen zu planen. Da polizeiliches Handeln bei Gelb einsetzt, nennt sich dieses Projekt „Prävention beginnt bei Gelb“.

Ziel dieses Projekts ist es, möglichst viele Personen für das Thema islamistische Radikalisierung zu sensibilisieren, einen direkten Ansprechpartner anzubieten und ein Netzwerk aufzubauen, das als Frühwarnsystem fungiert, um die Anfänge einer möglichen Radikalisierung frühzeitig zu erkennen. Gleichzeitig dient es als Schutz vor einer Stigmatisierung von muslimischen Betroffenen durch Korrektur einer Falscheinschätzung aufgrund der gemachten Beobachtungen.

RA-PROF wird in der Schweiz bereits von verschiedenen Institutionen genutzt, u.a. von der Stadt Bern, Kantonspolizei Zürich, Stadtpolizei Zürich, Polizei Zug, Polizei Basel und der Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention der Stadt Winterthur.

Nähere Informationen zum Deutschen Präventionstag finden Sie unter www.praeventionstag.de

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Telefon: 05241 869 0
E-Mail: pressestelle.guetersloh@polizei.nrw.de

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